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"Dies und Das..."

 

Kurz Geschriebenes

Meistens wachte er dann mitten in der Nacht auf, schweißgebadet und mit einem mehr als nur unangenehmen Geschmack im Mund. Ein Schluck Wasser und schnell wieder hinlegen half dann.
Nach solchen Abenden schwor er sich immer das er keinen Alkohol mehr anpacken wollte. Doch hielt er diesen Schwur meist nur ein bis zwei Tage. Sein Leben war eine aneinanderreihung von Banalitäten und dies war seine Flucht daraus. Die Morgende waren auch soetwas was er nicht leiden konnte. Wenn er zur Arbeit ging hatte er das Gefühl das alle Leute mit hängenden Schultern und einem derart Ausdruckslosem Gesicht herumliefen, das ihm manchmal Schlecht aufgrund dieser Gleichgültigkeit wurde. Selten sah er ein Lächeln und wenn, dann meist von Kindern auf dem Weg zur Schule. Er lächelte gerne, vielleicht war das auch der Grund warum ihn die meisten Menschen immmer nur kurz Ansahen und dann wieder verschämt auf den Boden schauten, muß ein komisches Gefühl sein von einem Fremden angelächelt zu werden. Im Büro dannn ganz ähnliche Momente, wer rechnet schon damit einen lächelnden Sachbearbeiter vor sich zu haben, der auch noch versucht einem wirklich zu helfen? Kein Mensch! Aber dies ist nunmal seine Art, es gab keinen Grund seine Verbitterung auf andere abzuwälzen. Manchmal wenn er wieder im Café saß und vor sich hin sinnierte, da fragte er sich wieso er so verbittert werden konnte. Es war eigentlich eine leichte Frage, denn die Antwort war sofort da. Er war es leid verletzt zu werden, zu verletzen und immer wieder enttäuscht zu werden. All diese Dinge die in den Jahren mit Ihr und danach passiert sind bereiten ihm immer noch Schmerzen. Sein Umzug, besser gesagt seine Flucht, nur wegen Ihr. Seine Rückkehr an diesen Ort, nur wegen Ihr, in der Hoffnung Sie vielleicht nocheinmal wiederzutreffen. Wahrscheinlich deshalb auch derselbe Platz im Café in dem er Sie kennengelernt hatte. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Es gab noch soviel ungesagtes was er Ihr hätte sagen müssen bevor er damals Hals über Kopf fortgelaufen war, doch war damals die Flucht nach vorn für Ihn scheinbar der einfachste Weg gewesen. Hatte er das alles gewollt? Wohl kaum, Sie hatte ihm ja keine Wahl gelassen nach all den Worten die gefallen waren. Diese Stadt, dieses Café, die meisten Läden in die er Abends ging, alles nur in der Hoffnung Sie nocheinmal wieder zu sehen und all das was nie gesagt wurde vor Ihr auszubreiten. Doch wozu? Um von Ihr die "Absolution" zu erhalten? Nein, bestimmt nicht! Er hat einfach das Gefühl es rauslassen zu müssen. Denn die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie läßt nur das Narbengewebe härter werden und irgendwann bricht es auf und der Schmerz ist nur noch schlimmer als vorher. Vielleicht würde dann auch seine Verbittertheit sich endlich in einen bitteren Nachgeschmack auflösen.

...to be continued...

Es ist schon erstaunlich was was er alles so beobachten konnte während er dort saß, jegliche Art von Gefühlen hatte er gesehen und doch gab es immer wieder etwas neues. Was er jedoch nie ertragen konnte war der Anblick eines gebrochenen Herzens. Wenn er das sah zahlte er immer sofort und stürtzte sich in die meist kalte Nacht. Gebrochene Herzen, wie sehr er das verabscheute, sehr wohl weil er nur in einen Spiegel sah. Da ist er wieder der Grund fort zu rennen, sein Herz ist immer noch schwer, er konnte es damals nicht mehr ertragen. Die Errinnerung an die schöne Zeit steckte in jedem Hauseingang, an jeder Straßenecke und in jedem Schaufenster der Stadt. Doch holte es ihn immer wieder ein. "Damn it", war meist das einzige was er dann über seine zusammengepressten Lippen brachte um sich kurz danach in eine der dreckigsten Absteigen der Stadt zu begeben und sich restlos zu betrinken. Manchmal hatte er das Gefühl das sei das einzige was er gut könne, er tat damit zumindest niemanden weh. Wenn er allerdings merkte das er die Kontrolle verlor dan ließ er sich meist ein Taxi rufen und fuhr nach Hause. Ja sein Zuhause, eine 2 Zimmer Wohnung mit gekalkten Wänden, einem Sofa, einem kleinem Schreibtisch mit Stuhl, einem Bett und einem Schrank. Das Bett war jedoch der einzige Gegenstand der benutzt aussah, seit Monaten kam er nur zum schlafen an diesen Ort der nichts hatte was Ihn hätte halten können. Er fiel in sein Bett und schloß die Augen und schlief meist einen unruhigen und doch traumlosen Schlaf.

Er konnte sich noch an den ersten Tag in dieser Stadt errinnern als wenn es gestern gewesen wäre. Was war er sich damals klein vorgekommen nach dem jahrlangen Leben in seinem kleinem Vorort einer Provinzstadt. Doch er mußte einfach weg und er nahm den warscheinlich ödesten Job an den er sich nur vorstellen konnte, 8 Stunden am Tag Anträge für Bewilligung von Bauvorhaben auf richtigkeit prüfen, einmal pro Woche ein Außentermin und Kampf gegen Windmühlen und intrigante Büroschicksen. Doch es gab auch gute Seiten an diesem Ort, für ihn war alles neu und es kam ihm so vor als befände er sich am Puls des Lebens, er genoß es sich nach seinem öden Job in immer wieder neue abstruse Exesse zu stürzen und einfach nur er selbst zu sein, nicht nur eine Sachbearbeiternummer. Doch was am Anfang spannend und Aufregend war wurde zu schnell zur Gewohnheit und doch war es etwas besonderes. Er fing an im "Sams" so gegen sechs auf einen Espresso, ging von da aus ins "Basta" oder zu "Chulio" eine Kleinigkeit essen, manchmal auch ins "Oyabun" auf einen happen Sushi. Er konnte den Köchen an der Sushi-Bar stundenlang zuschauen, dabei lauwarmen Sake trinken und die kleinen flinken Handgriffe staunend beobachten und immer wieder neue Feinheiten entdecken. Danach ab ins "50´s" um zu gepflegtem Jazz an der Theke ein bis sechs Burbon zu trinken und mit Tim, nach dem 3. Abend stellte Tim fest das Sie immer zusammen an der Theke saßen und dachte sich er müßte ihn mal zulabern, seitdem ging es jeden abend so, banale Gespräche, die er sehr entspannend fand, zu führen. Manchmal jedoch kam auch mal etwas sinnvolles aus Tims Mund und man konnte wirklich gut mit ihm reden. Doch das waren eher die Ausnahmen und doch genoss er diese Momente mit Tim an der Theke. Wenn er jedoch genug hatte von diesen Ergüssen machte er sich auf den Weg. Ein kurzer stop am Drugstore um die Ecke ein neues Päckchen Yehuan Zigaretten und weiter dem weg des Abends folgend landete er meistens auf ein Bier im "Night" aus dem jedoch manchmal, je nach Publikum, ein paar mehr wurden. Er fand es interessant die Geschichten anderer zu hören, was Sie erlebt hatten im Laufe des Tages oder zu wie sich das eine oder andere Pärchen fand und auch im laufe der Monate wieder verlor. Es war wie ein Film in Echtzeit gedreht und er war der Kameramann der das ganze auf Zelluloid bannte.

..to be continued...

Er war zurück, der Ruf dieses Ortes hatte Ihn rastlos werden lassen. Obwohl ihm dieser Ort mittlerweile obskur vorkam merkte er das es sein Zuhause war. Die Straße hoch, die Straße die er Jahr ein, Jahr aus fast täglich entlang gegangen war, dort war das Cafe in dem er wohl die meiste Zeit verbracht hatte. Nichts hatte sich verändert, grau, trostlos, so wie in seiner Errinnerung war es immer noch. Das öffnen der Tür, das vertraute Klingeln dabei und der Blick der Bedienung zum Eingang, "some things never change", sein Platz wie immer leer als hätte er nur auf Ihn gewartet. Einladend streckte der Korbsessel sich Ihm entgegen, der kleine runde Tisch mit der vertrauten Makulatur und den Jahresringen im Holz, wie eine Schallplatte. Der obligatorische Milchkaffee, der Blick aus dem Fenster in die leeren Gesichter der vorbei eilenden Gestalten, grau. Grau auch das Tuch der Wolken das unheilschwanger über der Stadt lag. Es wird Gewitter geben. Monoton stampfte aus den Boxen ein Elektrobeat, der Ihn eher in Letargie verfallen lies als über die geschehenen Dinge nachzudenken. Ein Neuanfang, am alten Ort, der Schrei nach der alten Gewohnheit und doch etwas neues machen.


...to be continued...

 

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