Er konnte sich noch an den ersten Tag in dieser Stadt errinnern als wenn es gestern gewesen wäre. Was war er sich damals klein vorgekommen nach dem jahrlangen Leben in seinem kleinem Vorort einer Provinzstadt. Doch er mußte einfach weg und er nahm den warscheinlich ödesten Job an den er sich nur vorstellen konnte, 8 Stunden am Tag Anträge für Bewilligung von Bauvorhaben auf richtigkeit prüfen, einmal pro Woche ein Außentermin und Kampf gegen Windmühlen und intrigante Büroschicksen. Doch es gab auch gute Seiten an diesem Ort, für ihn war alles neu und es kam ihm so vor als befände er sich am Puls des Lebens, er genoß es sich nach seinem öden Job in immer wieder neue abstruse Exesse zu stürzen und einfach nur er selbst zu sein, nicht nur eine Sachbearbeiternummer. Doch was am Anfang spannend und Aufregend war wurde zu schnell zur Gewohnheit und doch war es etwas besonderes. Er fing an im "Sams" so gegen sechs auf einen Espresso, ging von da aus ins "Basta" oder zu "Chulio" eine Kleinigkeit essen, manchmal auch ins "Oyabun" auf einen happen Sushi. Er konnte den Köchen an der Sushi-Bar stundenlang zuschauen, dabei lauwarmen Sake trinken und die kleinen flinken Handgriffe staunend beobachten und immer wieder neue Feinheiten entdecken. Danach ab ins "50´s" um zu gepflegtem Jazz an der Theke ein bis sechs Burbon zu trinken und mit Tim, nach dem 3. Abend stellte Tim fest das Sie immer zusammen an der Theke saßen und dachte sich er müßte ihn mal zulabern, seitdem ging es jeden abend so, banale Gespräche, die er sehr entspannend fand, zu führen. Manchmal jedoch kam auch mal etwas sinnvolles aus Tims Mund und man konnte wirklich gut mit ihm reden. Doch das waren eher die Ausnahmen und doch genoss er diese Momente mit Tim an der Theke. Wenn er jedoch genug hatte von diesen Ergüssen machte er sich auf den Weg. Ein kurzer stop am Drugstore um die Ecke ein neues Päckchen Yehuan Zigaretten und weiter dem weg des Abends folgend landete er meistens auf ein Bier im "Night" aus dem jedoch manchmal, je nach Publikum, ein paar mehr wurden. Er fand es interessant die Geschichten anderer zu hören, was Sie erlebt hatten im Laufe des Tages oder zu wie sich das eine oder andere Pärchen fand und auch im laufe der Monate wieder verlor. Es war wie ein Film in Echtzeit gedreht und er war der Kameramann der das ganze auf Zelluloid bannte.
..to be continued...
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Dante_ - am Montag, 30. Mai 2005, 21:26 - Rubrik: Kurz Geschriebenes